Hochzeitsbräuche und ihre Bedeutung

Der schönste Tag im Leben soll pures Glück für den neuen Lebensabschnitt bringen. Dem wird gern mit verschiedenen Bräuchen ein wenig nachgeholfen. Einige Traditionen sind im ganzen Land bekannt, während anderen nur regional nachgegangen wird.

Reis werfen, die Braut über die Schwelle tragen und Geschirr am Polterabend werfen – wer kennt sie nicht, die typischen Bräuche? Doch warum wir tatsächlich an diesen Bräuchen festhalten, ist kaum bekannt.

Something old, something new, something borrowed, something blue – englischer Brauch mit langer Geschichte

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues – all diese Dinge sollte die Braut an ihrem großen Tag tragen. Dies verlangt zumindest ein alter englischer Brauch, der sich hierzulande seit vielen Jahren etabliert hat. Jeder kennt ihn, doch was sollen diese vier Dinge symbolisieren?

Etwas Altes und etwas Neues – diese Dinge sollen den Einzug in ein neues Leben demonstrieren. Das alte Leben lässt die Braut hinter sich, während ein neues für sie beginnt.

Etwas Geliehenes muss sehr sorgfältig behandelt werden. Schließlich gehört es der Braut nicht. Gleiches gilt auch für die Eheleute, die sich gegenseitig mit Liebe und Respekt behandeln sollen. Außerdem soll es Freundschaft symbolisieren.

Die Farbe Blau steht seit jeher für Treue, die die Basis einer Ehe bildet. Deshalb soll ein blauer Gegenstand (meist ein blaues Strumpfband) eine treue Beziehung bringen.

Brautstrauß-Werfen – Tradition aus dem Mittelalter

Eine Hochzeit ohne Brautstrauß-Werfen ist kaum vorstellbar. Dieser Brauch gilt als ein Höhepunkt der gesamten Feier. Alle unverheirateten Damen freuen sich auf diesen Augenblick. Denn es heißt, wer den Brautstrauß fängt, wird als nächste heiraten.

Dass das Werfen des Brautstraußes schon im Mittelalter praktiziert wurde, wissen die wenigsten Menschen. Damals war die Braut froh, ihren oftmals übelriechenden Strauß endlich wegwerfen zu dürfen. Er war häufig mit Knoblauch, Zwiebeln und Weihrauch gebunden, sodass er unangenehme Gerüche verströmte. Allerdings freuten sich die unverheirateten Damen trotzdem, weil sie der Strauß fruchtbarer machen sollte.

Porzellanscherben beim Polterabend

Kurz vor der Hochzeit wird gepoltert. Dann sind Freunde und Familie eingeladen, um gemeinsam zu feiern und Porzellangeschirr zu zerschlagen. Schließlich sollen Scherben Glück bringen. Aber bitte keine Gläser werfen! Ein alter Aberglaube verheißt in diesem Fall Pech.

Auch das gemeinsame Scherbenfegen von Braut und Bräutigam nach der Party hat eine Tradition. Es soll zeigen, dass beide an einem Strang ziehen und zukünftig gemeinsam Höhen und Tiefen bewältigen werden.

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